Roman

Nichts als Düsternis in Talberg

Als würde das schwere Unwetter nicht schon reichen, legt die tobende Naturgewalt zu Adam Wegebauers entsetzen einen Haufen Knochen frei. Als er bemerkt, dass es sich um Kinderknochen handelt, spürt Adam, dass er sich trotz seiner Lethargie diesem Fall annehmen muss. Mit der vorläufigen Einschätzung über das Alter des Fundes, glauben die Bewohner von Talberg felsenfest den Fall schon gelöst zu haben. Doch Adam beschleicht dieses unangenehme Gefühl. Spätestens mit der Ankunft der LKA Beamtin, die sich noch während des Sturms in das Dorf vorkämpft, nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

2022 ist der Abschluss der Trilogie um den, zum Teil fiktiven, an der bayrisch – österreichischen Grenze liegenden Ort Talberg. Selbst 90 Jahre und die Modernisierung konnten der Düsternis, die über Talberg thront nichts anhaben. Es scheint fasst als wären die vier Familien verflucht, bis ans Ende aller Zeiten in einer Opfer- Täter – Ermittler Koexistenz immer wieder zu leiden. Leider war es auch dieser familiäre Zusammenhang vor dem ich als erstes kapitulieren musste. In dem Gewimmel aus ähnlichen Namen, Spitznamen und Schwippschwägerschaften entglitt mir 1977 schon der Überblick, noch mal 45 Jahre später war ich dann endgültig verloren, da half auch kein Personen Verzeichnis mehr weiter. Die Idee hinter dem Fall ist mit etwas Abstand betrachtet an sich keine schlechte, die Umsetzung war jedoch mehr als mäßig. Ein ewiges hin und her um diese Knochen, dass sich durchzogen von bergauf- und bergab Gestapfe im Unwetter durchzog wie Kaugummi. Als die Story dann endlich mit einer spannenden Wendung um die Ecke kam, nahmen wir lieber erstmal Platz und lauschten mit Rückblenden Unterbrechungen den Vergangenheitsdramen der Ermittler. Das hin und her zog sich dann, sodass die Auflösung mich dann auch nicht mehr vom Hocker hauen konnte. Alles in allem war es nett, jedoch sehr mittelmäßig und zäh. Die Düstere Atmosphäre, mit der er in 1935 vorgelegt hat konnte er leider nicht bis in die zwei anderen Zeitebenen retten.

Fazit: ein eher mittelmäßiger Krimi, der an die düstere Atmosphäre von 1935 nicht ran reicht und sich stellen weise zäh wie Kaugummi zog.

Einen großen Dank an den Heyne Verlag, für das bereitstellen des Rezensionsexemplars.

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