Roman

Ein neues Abenteuer, mit gewohnt bissigem Sarkasmus

Wirklich jeder weiß, dass Vampire nur eine Erfindung der Filmindustrie sind um kleinen Kindern Angst einzujagen. Nur leider hat der Kerl vor ihnen verdächtig spitze Eckzähne und etwas zu viel Blut im Magen um als normaler Mensch durch zu gehen. Die magische Welt, die es im Gegensatz zu Vampiren wirklich gibt ist sich trotz ihrer Zerstrittenheit in diesem Punkt sehr einig: Vampire gibt es nicht! Doch was auch immer dieser Mann ist, es muss geklärt werden was es mit dem ganzen auf sich hat und wer wäre da besser geeignet als die Mitarbeiter der Stranger Times? Doch um ehrlich zu sein haben die gerade ganz andere Sorgen. Chaotische Scheidung, eine Praktikantin mit unerklärlichen Kräften, die es zu schützen gilt und eine unerhört löchrige sanitäre Installation. Das kann Chefredakteur Vincent Bonecraft nicht auf sich sitzen lassen. Wenn hier einer seine Mitarbeiter schlecht behandelt, dann ist das immer noch er selbst, da hat er Prinzipien. 

Nach einem erfolgreichen 1. Band um die Mitarbeiter der wohl skurrilsten Zeitung der Welt, schmiedete C.K. McDonnell ein weiteres Abenteuer, dieses Mal mit jeder Menge Biss. Der Fall und die Auflösung des Ganzen, hätten das Buch nicht allein um die Ecke tragen können, doch bei den Stranger Times Geschichten sind die Charaktere und Dialoge eher vordergründig ausgelegt. Der irische Comedian und Autor schafft es mit Humor, jeder Menge Sarkasmus, wechselnden Handlungsszenen und mehr als außergewöhnlichen Personen eine grandiose Lesestimmung zu erzeugen. Auch wenn es mir zwischenzeitlich zu viele Handlungsstränge und ebenso viele, damit verbundene Fragen gab, konnte zum Schluss das meiste geklärt werden. Wie auch im ersten Teil tritt sein Chefredakteur durch seine grausigen Führungsqualitäten, unverschämt scharfe Menschenkenntnis und vor Sarkasmus triefende Dialoge in den Vordergrund. Für mich war Bonecraft wieder ein echtes Highlight, auch durch eher unerwartete Züge, die in diesem Buch zu Tage treten. Auf der Fantasy Ebene geht die Story weniger in die tiefe, wer sich also weite Einblicke in magische Welten erhofft könnte enttäuscht werden, für mich war es aber kein zu bemängelnder Aspekt, da es wie schon erwähnt Vordergründig um die skurrilen Begegnungen der Mitarbeiter mit der magischen/ realen Welt geht. Zusammen begegnen wir sowohl neuen, als auch alten Charakteren, deren Extravaganz sowohl in bösen Machenschaften als auch sonderbarem Auftreten, der Belegschaft in nichts nachstehen. 

Fazit: ein 2. Teil der in der Skurrilität seiner Story etwas hinter dem 1. hinterherhinkt. Dafür aber in Sachen Humor, Sarkasmus, einzigartige Dialoge und kuriose Charaktere im Überfluss liefert. 

Einen großen Dank an Lesejury und den Eichborn Verlag – für die Vermittlung und das bereitstellen des Rezensionsexemplars.

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