Die Welt ist voll der toten anständigen Kerle

3 Menschen, 3 Orte und 3 Situationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch jede ist prekär und eine falsche Entscheidung kann dich das Leben kosten. In jeder dieser drei Gruppen ist irgendwer ein Mörder, doch wer stirbt als nächstes und wer wird überleben.

Nach dem mich ihr erstes Buch nicht überzeugen konnte, war ich doch recht gespannt als ich Survivor wärmstens empfohlen bekommen habe. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Es war eins der wenigen Bücher, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Vorgeschichte, Vorstellung der Charaktere wurde sich hier komplett gespart. Man wird, wie die handelnden Figuren einfach in die Situation geschmissen, man weiß nicht wann und wo und erfährt erst Stück für Stück einige Einzelheiten. Der Moment in dem sich das Puzzle zusammenfügt war ein echter Wow Augenblick. Angst, Entsetzen, Wut Unverständnis und Trauer geben sich hier die Klinke in die Hand und es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen. Alle drei Handlungen eint der Hintergrund eines pandemischen Geschehens, was völlig aberwitzig ist, entstand die Idee für das Skript doch vor der letzten realen weltweiten Pandemie. Dennoch bin ich der Meinung dass es so noch viel näher an einen selbst rückt, denn wäre es davor erschienen, hätte es eher als eine überzogenen Weltuntergangs Story abtun können. Doch die Erinnerung wie schnell Systeme zum erliegen kommen und was es aus Menschen macht ist noch frisch. Dennoch ist es kein vordergründiges Thema, es ist nur ein Umstand in dem die Personen handeln und an die Grenzen ihrer Menschlichkeit geraten. Die Frage ist nur ob man diese für die eigenen Beweggründe zu überschreiten bereit ist. 

Fazit: Ein Buch das mich seit langem wieder fesseln konnte. Unglaublich gut konstruiert zieht es einen in seinen Bann. Sehr lesenswert.