Thriller

Gott schütze mich vor meinen Freunden… 

Blár Finkelstein hatte bis jetzt kein leichtes Leben. Der Kriegsveteran verlor erst seine Tochter, dann seine Frau. Jeden Tag versucht er sich und seine Enkelin über Wasser zu halten, doch die Sorge um das Geld drückt schwer auf seinen Schultern. Eines Morgens taucht ein Brief auf. Ein Wohltäter möchte ihm finanziell Helfen, für eine klitzekleine Gegenleistung. Die Vorstellung einer sorgenfreien Zeit mit Caja lockt und was soll schon schlimmes passieren?

                                                                              

Skadi wird seit Tagen von ihrem verstorbenen Mann heimgesucht. Jede Nacht, wenn sie die Augen schließt, fühlt sie seine Anwesenheit. Sie alle brauchen dringend Hilfe, denn das nächtliche Treiben der Alten macht mittlerweile die ganze Familie verrückt. Aus Verzweiflung wenden sie sich an einen Heiler, vielleicht kann er dem bösen Spuk ein Ende bereiten.

                                                                               

Es ist wieder Morgen, Gennadi wagt es aufzustehen. Ob es ein guter Tag wird oder nicht hängt ganz davon ab, was außerhalb der zugezogenen Vorhängen auf ihn lauert. Seit Jahren, das gleiche Spiel. Sitzt heute dieses Scheusal von einem Hund vor seinem Haus? Die eindringliche Warnung, dass er nicht vergessen wurde, treibt ihn in diesen Wahnsinn. Wird heute vielleicht ein guter Tag?

3 Menschen, die sich noch nie in ihrem Leben gesehen oder voneinander gehört haben, doch Viktor Dueck schafft es diese 3 Existenzen aneinander zu Ketten. Für sie gibt es keinen Ausweg, denn ab hier führen alle Wege in die Düsternis. Die Geschichte beginnt zwar in drückend trauriger Atmosphäre jedoch sehr unverfänglich und warum sollte das Glück nicht auch mal einem, vom Leben gebeutelten Veteranen über den Weg laufen. Doch mit dem Brief hält auch die unheilvolle Stimmung Einzug. Natürlich hat er es hinterfragt, doch hat er eine Wahl? Der Titel ist perfekt gewählt, da die ganze Geschichte von den dunklen Verkettungen lebt, ein handeln löste den nächsten Mechanismus und plötzlich beginnt sich für alle beteiligten ein Karussell zu drehen und jeder der es zu stoppen versucht schaut unmittelbar in die Finsternis. Während wir Leser also hilflos dabei zusehen wie die Personen, in diesem Strudel aus Verzweiflung, um das Leben aller kämpfen, schleicht diese geheimnisvolle Schaurigkeit durch das Buch, deren rätselhafte Kräfte unerklärlich sind. Am Ende führt das Netz der Spinne ins Zentrum und welcher schrecken da lauert vermag man sich nicht vorzustellen. Ich war mehr als positiv überrascht, da dieser Thriller wirklich atemlose Momente bot, Szenen in denen man bangte und deren Ausgang einen nicht kalt ließen. Durch die Mystery Komponente, die zwar Grundstein der Geschichte ist, jedoch nicht überhandnahm, entpuppte sich das Buch als weit entfernt vom sonstigen Thriller Mainstream. Trotz der Fülle der relevanten Personen und wechselnder Handlungsorte kam ich beim Lesen gut zurecht. Besonders mochte ich, dass es eben nicht wieder an diesen mehr als ausgelatschten 0815 Orten spielte, was aber auch gar nicht zum Charakter der Geschichte gepasst hätte. Der Schreibstil war angenehm, flüssig und wortgewandt, keine wiederkehrenden Phrasen, gute Beschreibung der Umgebung ohne unnötig auszuschweifen. In der optischen Darstellung der Charakter ließ er genug Spielraum für die Fantasie des Lesers, was angenehm war. Beim Leben und den damit verbundenen Qualen ging er detaillierter vor, was einen immer stärkeren Sturm der positiven/ negativen Gefühle zu den Charakteren auslöste. Man sollte sich bei der Lektüre auf unerklärliche Phänomene und derbere Szenen einlassen können.  

Fazit: ein überraschend guter Mystery Thriller, der sich durch seine trostlose Dunkelheit und einen touch Mystizismus definitiv vom Mainstream abhebt.

Einen großen Dank an Viktor Dueck, für das Rezensionsexemplar.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert