Krimi

Er tötet da, wo andere Urlaub machen

Ana Novak ist frisch gebackene Kommissarin des Istrian Police Departments und versucht gerade händeringend sich bei ihrem Vorgesetzten Marco Petkovic zu etablieren als die Meldung eines Leichenfundes eintrifft. Ihre Chance dem alten Griesgram zu beweisen, dass sie mehr als ein grünschnäbeliger Frischling ist, doch am Tatort wird beiden klar, dass das hier kein normaler Fall wird. Die Leiche ist nackt, blutüberströmt, entwürdigend positioniert und das Herz wurde durchbohrt. Die Ermittlungen sind noch nicht weit fortgeschritten als schon der nächste Tote gefunden wird. Die Spuren führen zu einem Cold Case, doch irgendwas passt nicht zusammen. Die Analysen laufen und die Zeit drängt, denn längst ist ein weiteres Opfer verschwunden.

An sich ein klassischer Krimi, vom Leitfaden her. Für mich war das Setting ungewohnt, da ich bis her keinen Krimi gelesen habe, der in Kroatien spielt. Man kann sich dank der Beschreibungen, die sehr passend und zum Glück nicht übermäßig waren, jedoch sehr gut in die Umgebung versetzen. Der Schreibstil war flüssig zu lesen, die Kapitel hatten eine angenehme Länge. Ich mochte auch die kleine Indiskretion, dass Ana ihren Fall mit ihren Mitbewohnern bespricht, da die berufliche Beziehung zu ihrem Chef mehr als angespannt ist. Auf den ein oder anderen zwischenmenschlichen Aspekt hätte ich persönlich verzichten können aber es tat der Story nicht wirklich weh. Durch den Plot zog sich ein klarer roter Faden, auch wenn ich bei den Ermittlungen kurz den Durchblick verloren habe, da auch der Antagonist eine erzählende Rolle einnimmt. Wie sich herausstellte, war genau diese Verwirrung beim Leser gewollt und an sich gekonnt inszeniert. An sich eine wirklich gelungene Geschichte, die lückenlos, wenn auch vielleicht etwas schnell, am Ende aufgelöst wurde. Einen Dämpfer hatte das ganze jedoch und ich hätte mir hier einfach eine Triggerwarnung gewünscht, da diese keinen Spoiler dargestellt hätte. Im Buch geht es, wenn auch kurz, um Gewalt und Missbrauch an Kindern und jeder muss für sich selber entscheiden ob er sich dem aussetzen möchte oder kann. 

Fazit: kurzweiliger Krimi, der interessant konstruiert wurde, mit der ein oder anderen gedanklichen Falle für den Leser, der alles andere als seicht daher kommt zumindest was die Opfer betrifft.

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