Fantasy

Warum liegt der Mond vor meiner Tür? 

In Überstadt herrschen Unruhen, als den Detektiv Skarabäus Lampe die Nachricht, über den Tod seines Vaters erreicht. Schon lange hat er zu dem berühmten Archäologen und Ehrenbürger der Stadt kein inniges Verhältnis mehr, doch spurlos geht sein ableben dennoch nicht an ihm vorbei. Als bekannt wird, dass inmitten der Unruhen eine kostspielige Trauerfeier für Archibald Lampe statt finden soll, toben die Massen. Im herunter gekommenen Arbeiterviertel wütet wegen der widrigen Hygiene- und  Wohnbedingungen eine Krankheit und rafft Tag für Tag mehr Tiere dahin. Doch die Schickeria Überstadts lässt sich dieses Ivent Unsummen kosten anstatt bei der Renovierung finanzielle Unterstützung zu leisten. Lampe lässt, noch völlig entrückt und begleitet von wütenden Protesten vor dem Museum, diese Veranstaltung über sich ergehen. Als es plötzlich eine zweiten Toten gibt, der mitten während der Trauerfeier zusammenbricht. Bei Lampe fangen sich endlich wieder an die Zahnrädchen in seinem Gehirn zu drehen. „Zwei Tote Archäologen in so kurzer Zeit, das riecht fischig!“ 

Tod im Museum ist nunmehr der zweite Roman, über den anthropomorphen Skarabäus Lampe. Der detektivische Hase mit beeindruckender Kombinationsgabe. Ganz Überstadt besteht aus Tieren, die sonst jedoch sehr menschenähnlich Leben, agieren und Arbeiten. Eine sehr detaillierte Welt, die Meike Stoverock konstruiert hat und in der nichts dem Zufall überlassen bleibt. Beide Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da es sich um in sich abgeschlossene Geschichten handelt. Um sich mit dieser Welt, dem Protagonisten und seinem Leben vertraut zu machen würde ich dennoch empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten. Dieses Mal leben wir mehr im Geschehen und in der Aktion, das Augenmerk ist weniger auf das Leben und Überleben der Tiere gerichtet. Die Autorin bringt jedoch in sehr verhältnisvollem Maße die Gepflogenheiten einzelner zur Sprache. Wir sind zwar näher am Kriminalfall, dennoch schafft sie es gekonnt soziale Ungerechtigkeiten in ihr Werk einfließen zu lassen und ist damit ihrem systemkritischen Stil treu geblieben ohne die Handlung davon gänzlich beherrschen zu lassen. In punkto flüssige Story hat sie deutlich zugelegt, dieses Mal bleibt sie eng am Handlungsstrang, was einen durchweg ungestörten Lesefluss ermöglichte. Die Spannung zog sich kontinuierlich durch das Buch, hatte keinen Einbruch, jedoch auch keinen extremen Ausbruch. Wer Thrill und Action sucht könnte hier etwas das nachsehen haben. Dennoch ist es ein gelungener Krimi mit schlüssiger Auflösung, in einem sehr fantasievollen Setting, welcher für Unterhaltung sorgen konnte. Ich hoffe sehr, dass es nicht Lampes letztes Abenteuer war. 

Fazit: ein gepflegter Krimi im Agatha Christie Stil, in einem wohl durchdachten, detailreichen Setting und anthropomorphen Charakteren. 

Einen großen Dank an die Hobbit Presse aus dem Klett – Cotta Verlag, für das bereitstellen des Rezensionsexemplars.

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