Wie konnte ich nur glauben ein normales Leben führen zu können?
Zoe Faust ist Alchemistin, hat aus Versehen den Stein der Weisen erlangt und lebt mittlerweile über 300 Jahre. Was leider zur folge hat, dass sie nirgends länger bleiben kann, wenn man nicht altert ist das schon mehr als auffällig. Trotz dieses kleinen aber nicht unwesentlichen Problems hat sie sich in Portland ein sehr renovierungsbedürftiges Haus gekauft und hofft nun nach Jahrzehnten der Reise endlich ankommen zu sein und einiges verarbeiten zu können. Tja daraus wird wohl erstmal nichts, denn kaum will sie ihre Kisten auspacken entdeckt sie einen mehr als lebendigen Gargoyle darin, wenig später wird ihr Handwerker tot auf ihrer Veranda aufgefunden. Die Nachbarskinder sind unglaublich neugierig und dank einer unbedarften Bemerkung hat sie auch die Polizei schon im Auge. So war das alles aber nicht geplant.
Statt zur Ruhe zu kommen, versucht Zoe nun krampfhaft ihr Geheimnis zu bewahren, einen Diebstahl und eine Mordserie aufzuklären. Ob ihr der sympathische Detective Max, der ungestüme Teeny Brixton und der Gourmet Koch Gargoyle namens Dorian eine große Hilfe sein werden? Sehr charmante Charaktere und eine Story, die trotz der Crime Elemente mal was anderes war. Einen sympathischen Gargoyle als Sidekick ist mir bis jetzt tatsächlich noch nie unter gekommen. Ich mochte die unkomplizierte Story sehr auch wenn Zoe dazu neigt endlos die aktuell zu lösenden Probleme aufzuzählen. Das Nachwort der Autorin hat tatsächlich einige Elemente der Geschichte noch mal mit einer ganz eigenen Bedeutung darstellen können. Angenehmer Fantasy-Crime Mix, der zwar etwas Zeit benötigt um kriminalistisch in fahrt zu kommen, das aber mit der alchemistischen Thematik auch gut überbrücken kann. Mehr Tiefe zu dem Thema in historischer Hinsicht wäre toll gewesen. Zwei Anmerkungen muss ich trotzdem machen. Die tschechisch Sprache und das kyrillische Alphabet haben nichts miteinander zu tun, darüber bin ich beim lesen echt geholpert und die Idee vegane Gerichte nicht nur zu thematisieren, sondern auch als Rezepte am Ende des Buches zu ergänzen mochte ich sehr. Der Smoothie konnte aber bei uns beiden absolut nicht Punkten und das kinderfreundlichen Smoothie zu nennen lässt mich beim Gedanken an das Gesicht meines eigenen in schallendes Gelächter ausbrechen. Ob es am Getränk oder dem Geschmack des Kindes liegt kann ich nicht abschließend eruieren aber den wird es hier wohl kein zweites mal geben. Vielleicht findet das Vegane Keksrezept mehr anklang…
Fazit: schöner Fantasy-Crime Mix, der gut zu lesen ist und mit der Alchemie Thematik und ungewöhnlichen Charakteren durchaus Punkten konnte.