Tödlicher Schatten
Agnes kämpft ums Überleben, sie hat nicht nur jede Menge verloren in ihrem Leben. Jetzt wird die Fotografie überall in England beliebter, was sie in dieser kleinen Gasse von Bath, in ihrem alten Haus und dem Atelier immer mehr ums überleben kämpfen lässt. Sie fertigt Scherenschnitte, lange die einzige Möglichkeit das Antlitz der liebsten auch weit über deren Tod hinaus zu bewahren, erlangt sie als Künstlerin in jüngster Zeit zu eher unrühmlicher Bekanntheit. Denn in den dunklen Gassen von Bath lauert ein gefährlicher Schatten der es scheinbar auf die Kunden von Agnes abgesehen hat.
Laura Purcell ist immer ein Garant auf historisch bedrückende Atmosphäre. Auch in diesem Buch verpackt sie das alltäglich herrschende Elend der Londoner Unterschicht in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Mysteriöse, unerklärliche Vorkommnisse und atmosphärische Düsternis. Man will einfach an eine übernatürlich tödliche Verbindung glauben, da sie gekonnt Details platziert um uns diese als Begebenheiten zu vermitteln. Man spürt das Unheil von Kapitel zu Kapitel förmlich näher rücken, wie ein böser Schatten, der einen des Nachts zu verfolgen scheint. Bis man vor dem Twist steht und bereit ist alles bisher geglaubte über Bord zu werfen um sich bereit auf ein noch tragischeres Ende zu machen. Dann kam das Ende und die Enttäuschung war riesengroß. Ich verstehe die Intension dahinter es so enden zu lassen aber ich lasse mich gern auf das Buch und sämtliche Begebenheiten ein und das Ende hat mich mehr als frustriert. Das ganze Buch über habe ich mich wie in einer Art Sog befunden und wurde zum Schluss unbeholfen zurück gelassen. Schade vielleicht bin ich einfach nicht der Typ für diese Art von Auflösung. Man sagt ja oft der Weg ist das Ziel aber das Ziel sollte dennoch ein Ziel sein.
Fazit: fesselnde, gut konstruierte Story. Das Ende hat für mich jedoch sehr viel kaputt gemacht.