Krimi

Zweifeln sie etwa an meiner Urteilsfähigkeit?

London 1882. Englands, zu dieser Zeit berühmtester, privater Ermittler steht dieser Tage vor einem Rätsel. Der verdächtige Ehemann, einer brutal ermordeten Frau bittet ihn, seine Unschuld zu beweisen. Doch für Sidney Grice ist der Fall zu trivial und liegt außerdem noch klar auf der Hand. Doch seine, kürzlich nach dem Tod ihres Vaters aufgenommene Patentochter zwingt ihn förmlich, sich dem mysteriösen Fall anzunehmen. Statt seine Chronistin zu werden, will sie allen Ernstes auch gleich noch mit ermitteln und seine Gehilfin spielen. Eigentlich kann Sidney Grice beides nicht gebrauchen doch der zynische, geldgierige Hund kann dem lukrativen Angebot seines Mündels einfach nicht widerstehen.

Der erste Band der Gower Street Detektive startet mit dem Zusammentreffen von Sidney Grice und March Middleton. Ein erster Fall, in Form einer verzweifelten Schwiegermutter steht auch schon bald vor der Tür. Man muss dem armen zu Unrecht verdächtigten Ehemann doch irgendwie helfen können. Leider liegen die Interessen von Mr. Grice vor allem an der Wahrheit, Geld, jeglicher (als Beleidigung empfundene) Erwähnung als Detektiv zu widersprechen und an einer guten Tasse Tee. Doch auch March ist durchaus kein gewöhnliches Frauenzimmer, bringt sie doch durch die jahrelange Arbeit mit ihrem Vater im Lazarett, an verwundeten Soldaten ein sehr gutes, medizinisches Wissen mit. So beeindruckt sie nicht nur Mr. Grice, der einen Teufel tun wird, dies zuzugeben, sondern auch den Inspektor. Mit viel Finesse schlagen sich die beiden durch die Wirrungen dieses Falls. Es war mir eine große Freude dem zynischen und altklugen gefrötzel, welches March aus Sidney kitzelte, zu lauschen und ihrem gar ungehörigen Auftreten beizuwohnen, was so manchen Zeitgenossen von den Socken riss. Im Fall hatte ich zwar eine Ahnung, doch der Autor hat mich zugegeben mit seinen Wendungen doch recht ins Wanken gebracht. Vor allem das Ende war angenehm unerwartet, da es eher untypisch von statten ging. Ich bin gespannt auf den 2. Teil und ob March und Sidney ihren, uns sehr bekannten Kollegen aus der Nachbarschaft ähneln.

Fazit: Spannender Einstieg in eine Kriminalromanreihe, im viktorianischen London. Einige parallelen ließen sich zu Holmes& Watson erkennen und das Buch verrät euch auch wie diese zustande kamen.

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