Historisch

Caligula – am Leben zerbrochen

Caligulas Leben war von Beginn an kein einfaches. Doch als 37 nach Christus, Kaiser Tiberius stirbt und er seine Nachfolge antritt, ahnt niemand, dass das was war und dass, was noch kommen wird, aus diesem liebevollen, beherrschten und klugen jungen Mann ein, bis in die Neuzeit als blutrünstig und wahnsinnig verschriener Kaiser machen wird. War er tatsächlich dieses Monster, den selbst seine Zeitgenossen schon verdammten? Seine Schwester Livilla kannte ihren Bruder von einer anderen Seite, mit einem Herz, dass seiner Familie, seinen Schwestern und allem voran Rom gehörte. Simon Turney erzählt uns mit Livillas Worten, wie sich durch Intrigen, Mord, Verrat und Macht Hunger ihr Bruder und das gesamte römische Reich veränderten. 

Rom, 37 nach Christus ist, um ehrlich zu sein weder meine Epoche, noch meine Location in der ich mich halbwegs auskenne. Für das Verständnis zum Inhalt des Buches und des Geschehens spielte das aber Gott sei Dank keine Rolle. Ich liebe Bücher in die man ohne vorhergehendes historisches Studium, rein aus Interesse zum Buch heraus eintauchen kann. Bei Caligula konnte man das ohne Probleme, da sowohl ein Stammbaum, als auch ein Glossar der wichtigsten Personen vorhanden war. Auf stupides runter rattern von Fakten und Daten wurde zu dem auch verzichtet. Wir folgen den Kindern des Germanicus ab deren Einzug in Rom, begleitet von der Asche ihres Vaters. Ab diesem Tag wird nichts mehr so sein, wie es war und das Damoklesschwert des Verrats schwebt fort an über ihnen. Zusehends stirbt Caligulas Herz mit jeder Intrige ein bisschen mehr und macht ihn zu eben dem, für was er heute steht, Wahnsinn, blutrünstig und barbarisch. Doch was Zeitgenossen überlieferten und von späteren Generationen weiter gedichtet wurde, ist nur ein kleiner Teil aus Caligulas Leben, verschüttet unter überspitzten Darstellungen und reißerischen Geschichten. Eine Existenz die im Schatten begann, ein Mensch der durch die Ränke des Schicksals und seiner Klugheit Macht erlangte, für den die Familie alles war und der letzten Endes an eben jenem Leben zerbrach. 

Fazit: ein historischer Roman der, auch ohne Vorkenntnisse zu besitzen, fesselnd, mittreißend und emotional grandios war. 

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