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Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren
Millicent Wohl ist 1830 erst neu in ihrer Anstellung beim renommierten Frankfurter Museums als während eine Fastnachtballs eine unbekannte dunkle Gestallt einen brutalen Raubüberfall im Archiv begeht. Sie wird zufällig Zeuge der Flucht und versucht ihm zu folgen. Doch niemand glaubt ihrer Beschreibung und der Diebstahl droht im Sande zu verlaufen. Bis einer der bekanntesten Dichterfürsten dieser Zeit inkognito mit ihr Kontakt aufnimmt. Goethe hat sehr großes Interesse an der Wiederbeschaffung. So beginnt die ungewöhnliche Jagd. Ein eher unerwartetes Lesevergnügen, da mir der Autor unbekannt war und ich zugegebenermaßen ein Cover und Klappentext Opfer bei diesem Erwerb war. Im nachhinein kann ich nur sagen, Glück gehabt. Die Geschichte war mehr…
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Mach dich auf, mutige Seele
Als der König Alkaios den Orakelspruch erhält, dass sein Kind ein Ungeheuer besiegen wird, das selbst die Götter fürchten, war der Traum vom Helden förmlich geboren. Doch Psyche war nicht nur unerwarteter Weise ein Mädchen, trotz ihrer eher unüblichen Ausbildung als Kriegerin sollte man sich nicht an sie als große Heldin, sondern als große Liebende erinnern. Doch was macht wahres Heldentum wirklich aus? Psyche und Eros (röm. Amor) ist eine eher weniger oft erzählte Sage unter den Mythologien. Sie erfährt auch je nach Autor immer wieder unterschiedlichste Darstellungen und Abwandlungen, da sie sowohl in der griechischen, sowie in der römischen Sagenwelt ihren Platz hat und sich somit auch immer Details…
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Was wäre wenn?
Was wäre, wenn Kafka anstatt mitten im Leben an Tuberkulose zu sterben eines Tages die Augen aufschlägt und sich gesund aus seinem Krankenbett erhebt!Ungewöhnlich sagen sie? Das findet sicher auch Kafka, doch bei dieser Ungewöhnlichkeit soll es nicht bleiben, denn mitten im Zimmer befindet sich eine große, Schaben ähnliche Gestalt. Diese durchaus imposante Erscheinung stellt sich als sehr hilfreiche Pflegekraft heraus. Irgendwo her kommt ihm diese durchaus eloquente Erscheinung bekannt vor. Der Ungewöhnlichkeiten noch nicht genüge getan, werden Kafka und Gregor Samsa sehr bald von einer mysteriösen Agentur als Privatermittler engagiert. Es ist 1924 und in Wien ereignet sich eine bizarre Mordserie, der Kafka und sein außergewöhnlicher Gefährte auf den…
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Abschluss mit Höhenflügen
Um Großbritannien zu schützen bittet der Hohe Rat, die Hexen von Woodville um deren Hilfe. Zusammen mit anderen sollen sie an den Klippen von Dover ein möglicherweise Kriegsentscheidendes Ritual durchführen. Doch viele Köche verderben den Brei und nicht jedem schmeckt die Vorgehensweise. Ein Haufen exzentrischer Hexen und mitten drin sitzt Faye Bright, die mit mehreren Problemen kämpft. Ein Poltergeist in der Scheune, ein Spion in den eigenen Reihen und dann gilt es noch die Heimat zu retten. Faye hat dieses Mal alle Hände voll zu tun. Geisterzauber ist die letzte Geschichte der Woodville Hexen Trilogie. Leider konnte mich dieser Teil nicht so sehr wie seine Vorgänger mitreißen. Die Geschichte zog…
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Das Auge des Tages
1905 kommt Margaretha Geertruida Zelle mit nicht einem Geldstück nach Paris. Sie hat alles verloren, ohne Geld und ohne ihre geliebten Kinder, tritt sie die Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann an. Obwohl sie mittellos in dieser riesigen Stadt steht, hat sie einen Traum. Eine Vision von festlichen Empfängen, schönen Kleidern, funkelndem Schmuck, stattlichen Männern in Uniformen, gut betuchten Bekanntschaften und Champagner im Überfluss. Eine Welt zu der ihr ohne Mann, Vermögen oder Adelstitel jedweder Zugang verwehrt bleiben wird. Doch die junge Margaretha ist schön und als bei ihrer Ankunft in Paris, das Schicksal förmlich in sie hineinrennt, packt sie die Gelegenheit beim Schopf und erschafft sich, mit ihrem Hang zur…
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Die Unerbittlichkeit von Rache und Wasser
Galesburg wurde vor 100 Jahren geflutet und gegen den Willen der Bewohner zum Stausee umfunktioniert. Die Legende um das große Zerwürfnis zwischen den Einwohnern und den Bauherren, lebt bis heute in den Nachfahren, jener Vertriebener, am Fuße des Stausees „The Chill“ weiter. Als die andauernden Regenfälle den Damm an seine Grenzen zu bringen droht, ahnt niemand, dass die Rache unablässig, über all die Jahre am Staudamm nagte, so unerbittlich wie Wasser Stein durchdringt. Scott Carson ist das Pseudonym des US- Thriller Autors Michael Koryta. The Chill vereint die Themen Staudämme, alte Sagen und Mythen umwobene Bergdörfer und die Arbeit unter Tage, die auch in meiner Heimat ähnlich vorzufinden sind. Aus…
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Eine Studie über Ethik und Moral
Doch Moral scheint sehr dehnbare Grenzen zu haben. Jess ist jung und kann Geld gut gebrauchen. Unerwartet ergibt sich die Möglichkeit an einer Studie teil zu nehmen. Ein paar Fragen beantworten und dafür Geld bekommen, was soll schon groß passieren? Jess ahnt nicht im Geringsten, dass sie sich als „Testperson 52“, mit ihren Antworten zum persönlichen Forschungsobjekt von Dr. Shields mustert. Binnen kurzer Zeit bleibt es nicht mehr nur bei Fragen und Jess gerät in einen Zustand in dem sie Realität und Testsituation kaum mehr auseinander halten kann. Bald muss sie entdecken, dass moralische Grenzen anderer, weit von ihrer eigenen entfernt sind. Das Autoren Duo Greer Hendricks und Sarah Pekkanen,…
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H.G. Parry entführt fantasievoll in die Welt der englischen Literatur Klassiker
Charles Sutherland ist ein junger, liebenswerter, leicht chaotischer Literatur Dozent. Hinter seiner Genialität verbirgt sich zum Teil ein sehr heikles Geheimnis, dass seine Familie schon immer versucht zu verbergen. Charly kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken. Das ist niedlich, solange es sich um die Katze mit dem Hut handelt. Als Rob, sein Bruder, eines Nachts ein Hilferuf erreicht, Charly habe Uriah Heep, Charles Dickens Schurke aus David Copperfield herbeigelesen, ist er zunächst verärgert, doch das stellt noch lange nicht den Weltuntergang dar. Oder doch? Uriahs auftauchen hat ungeahnte folgen, es hält für einen kurzen Moment ein Rädchen im gut geölten Uhrwerk des Weltuntergangs an, das schon lange leise und…
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Angenehm seichte, kurzweilige Spukgeschichte
Im viktorianischen England des 19. Jahrhundert wird Eliza Caine, nach einem Schicksalsschlag, Gouvernante für 2 Kinder auf dem Anwesen Gaudlin Hall. Doch bereits bei der Ankunft spürt sie, hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Meine Erwartungen waren Aufgrund der Genreeinteilung als Roman nicht gerade die höchsten, ich wurde jedoch positiv überrascht. Boyne bedient sich zwar einiger alter schwarz- weiß Krimifilm Bauteile, setzte es insgesamt aber ganz stimmig um. Angenehm leicht zu lesen, mit der ein oder anderen Geistereinlage. In welche Richtung die Geschichte ihren Lauf nimmt, war zwar bei Zeiten abzusehen, auch wenn die Protagonistin Eliza im Schlussfolgern nicht gerade die schnellste war. Die Erscheinungen waren für meinen…